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Zusatzstoffe Teil 2. — die bunte Welt der (synthetischen) Farbstoffe

Du kennst sicherlich das Sprichwort „das Auge isst mit” — diesen Spruch hat sich die Lebensmittelindustrie auf die Fahnen geschrieben und verwendet Farbstoffe, um ihre Lebensmittel farblich attraktiv anzubieten. Wenn Du also die Zutatenliste durchliest, entdeckst Du in einigen abgepackten Lebensmitteln fremd klingende Namen oder E-Nummern. In einem vorherigen Artikel haben wir bereits die Konservierungsstoffe unter die Lupe genommen und nun werden wir eine weitere Gruppe der Zusatzstoffe näher beleuchten, nämlich die Farbstoffe.

Eine kleine Geschichte der Farbstoffe

Zu einer Zeit, als die Industrialisierung im vollen Gange war und die Textilindustrie blühte — dank der Technisierung des Spinn- und Webvorgangs — stieg auch der Bedarf an Farbstoffen. Da allerdings die Produktion der natürlich gewonnenen Farbstoffe mit dieser steigenden Anfrage nicht mehr Schritt halten konnte, mussten andere Wege und Möglichkeiten gefunden werden. So wurde die Farbforschung gefördert und die chemische Industrie entwickelte sich rasant. Als sich das 19. Jahrhundert dem Ende neigte, wurden synthetische Farbstoffe entdeckt. Diese wurden immer mehr in der Färbe-Industrie verwendet, da sie im Vergleich zu den natürlichen Färbemitteln wirkungsvoller waren.

Über die Giftigkeit bestimmter Farbstoffe war man sich damals noch nicht richtig bewusst und im Jahr 1875 gab es in Bezug auf das Färben von Lebensmitteln noch keinerlei Gesetze. Und so kam es, dass Käse mit Quecksilbersulfid und Zuckerwaren mit Bleioxid gefärbt wurden, während Wein damals seine kräftige Farbe durch Fuchsin erhielt. Die Menschen waren nach dem Verzehr solcher gefärbten Lebensmittel dadurch dem Risiko schwerer gesundheitlicher Schäden ausgesetzt. Das erste Lebensmittelgesetz sorgte zwar im Jahre 1887 für ein Verbot von schwermetallhaltigen Zusatzstoffen in der Lebensmittelindustrie, allerdings waren die synthetischen Farbstoffe — die sogenannten Azofarbstoffe — von diesem Gesetz ausgenommen. Auch gab es keine Regelung über zulässige Höchstwerte von Lebensmittelzusatzstoffen.

Mit der Zeit gewann die Menschheit mehr und mehr Kenntnisse über die schädlichen Folgen bestimmter Lebensmittelfarbstoffe und als Ergebnis dessen blieben im Jahre 1970, von einst 80 zugelassenen gesundheitsgefährdenden Farbstoffen, lediglich sieben übrig und in Europa wurden die Lebensmittelgesetze weitestgehend vereinheitlicht. 

Wieso werden Farbstoffe eingesetzt? 

Haben Sie Lust auf eine Tüte grauer Gummibärchen? Stelle Dir vor, Du reißt eine Packung Gummibärchen auf und jedes Gummibärchen hat plötzlich eine unansehnliche graue Farbe. Hättest Du noch Lust diese zu essen? Nein? Das hat sich der Hersteller nämlich auch gedacht und hat daher Farbstoffe verwendet, um das unansehnliche Grau in ansprechendere Farben zu verwandeln. So kann jedes Gummibärchen die Farbe seines Geschmacks widerspiegeln, d. h. rot für Kirschgeschmack und ein blasses Grün für Apfelgeschmack. Aber auch Lebensmittel, die bei der Verarbeitung an Farbe verlieren, werden nachgefärbt. Butter erhält seine gelbe Farbe oft durch Karottensaftkonzentrat und in Marmelade und Joghurt steckt häufig Rote-Beete-Saft für eine kräftigere Farbe.

Kennzeichnungspflicht: Das Clean Labeling

In der Europäischen Union müssen Lebensmittel, die bestimmte Azofarbstoffe enthalten, nämlich E102,110,122,124,129, den zusätzlichen Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ tragen. Diese Regelung ist seit 2010 in Kraft. Für Farbstoffe wie Rote-Beete, Spinatsaft oder Karottensaftkonzentrat, die häufig in Süßigkeiten, Fertiggerichten und Tütensuppen aber auch in Softdrinks verwendet werden, besteht keine Kennzeichnungspflicht.

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