Dieser Artikel wurde von unserer Autorin Alexandra geschrieben, die sich selbst für die Verbesserung ihrer Haarpflege auf die Suche nach natürlichen Alternativen zu gängigen Haarpflegeprodukten gemacht hat.
Hast du dir schon einmal genauer angeschaut, was in deinem Haarshampoo alles für Inhaltsstoffe stecken? Schädliche Inhaltsstoffe wie Silikone, Parabene und Duftstoffe sind bei Shampoos und Haarpflegeprodukten keine Seltenheit, auch wenn der Trend immer mehr in Richtung Natürlichkeit geht. Aber warum nicht auch bei der Haarpflege auf natürliche Alternativen zurückgreifen, die sanfter zu deiner Kopfhaut sind und die Umwelt weniger belasten? Welche das sein können und wie du sie ganz leicht zu einem Teil deiner Pflegeroutine machst, erfährst du in diesem Artikel!
Ich habe mir einige Arten der natürlichen Haarpflege einmal näher angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es tatsächlich für jeden Haartyp ein geeignetes natürliches Produkt gibt. Ziemlich praktisch, denn dadurch sparen wir uns den klassischen Gang in den Drogeriemarkt. Vielmehr begeben wir uns auf eine spannende Reise durch den Super-/Drogeriemarkt mit einem ganz neuen Fokus. Nämlich mit dem Fokus auf die Frage „Was könnte meinen Haaren langfristig guttun?“ Denn die meisten Haarpflegeprodukte, die uns so bei unserem Spaziergang durch die Reihen der Drogeriemärkte begegnen, enthalten alles, aber keine natürlichen Inhaltsstoffe. Die chemischen Stoffe, die diese Haarpflegeprodukte enthalten, sorgen dafür, dass unsere Haare für einen kurzen Zeitraum unglaublich gesund und gepflegt aussehen. Wer sich ein wenig intensiver mit diesem Thema beschäftigt, wird allerdings merken, dass dies nur ein erster oberflächlicher Eindruck ist.
Ich will an dieser Stelle nicht unbedingt auf die möglichen Nachteile eingehen, die konventionelle Shampoos mit sich bringen. Vielmehr möchte ich mich auf die neu aufflammende „No Poo“-Bewegung konzentrieren. Der Begriff „No Poo“ bezieht sich hierbei auf die Idee, die Haare ohne Shampoo zu waschen. Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Alternativen zu herkömmlichen Haarpflegeprodukten. Schließlich stecken in den schön designten Shampoo-Flaschen oft schädliche Inhaltsstoffe, die nicht jeder unbedingt täglich auf der Kopfhaut wissen möchte. Falls auch du auf der Jagd nach dem perfekten Begleiter für deine Haare bist, dann lass dich von diesem Artikel überraschen. Denn wir schauen uns jetzt gemeinsam an, welche Arten der natürlichen Haarwäsche es gibt, die deinen Körper nicht mit schädlichen Inhaltsstoffen belasten. Keine Sorge, die hier vorgestellten natürlichen Haarpflege-Tricks sind absolut salonfähig.
Von silikonfreien Shampoos bis hin zur „Water Only“-Methode
Lassen wir es langsam angehen und werfen wir erst einmal einen Blick auf die nächstbeste Alternative zu silikonhaltigen und parfumhaltigen Haarpflegemitteln. Es liegt nicht ganz fern sich abseits dieser Shampoos ein wenig umzusehen. Dazu lohnt sich ein Gang in den Bioladen oder in ein Reformhaus. Diese haben in der Regel ein ausgiebiges Sortiment an verschiedenen silikonfreien und parfumfreien Shampoos in flüssiger und fester Form. In diesen Shampoos finden wir vor allem natürliche Inhaltsstoffe und wesentlich weniger schädliche Chemikalien, als in den klassischen Drogerie-Shampoos. Allerdings reicht das vielen „No Poo“-Enthusiasten noch nicht. Schließlich handelt es sich auch hierbei um ein Gemisch mit teilweise unbekannten Inhaltsstoffen, die nicht jeder Kopfhaut wohlgesonnen sind.
Deshalb gehen wir noch einen Schritt weiter. Wir möchten wissen, was die Natur für uns als Haarpflegeprodukt bereithält. Ich selbst habe mich bei der Vorbereitung auf eine intensive Dschungelreise, was die Körperpflege angeht, vor allem mit dem Gedanken beschäftigt: Wie bleibe ich unterwegs sauber? Und so habe ich mich auf die Suche nach natürlichen Shampoos gemacht. In unseren Breitengraden sind vor allem der Sud aus Efeublättern, eine Paste aus Roggenmehl oder eine Natronlauge gängige Alternativen zum Flaschen-Shampoo. Klar, das bekommt man im Dschungel nicht so leicht, also bin ich nochmal einen Schritt weitergegangen: Was ist, wenn ich mir die Haare ausschließlich mit Wasser wasche? Da war ich zum Glück nicht die einzige, die sich das gefragt hat, denn im Internet sind mittlerweile viele Erfahrungsberichte von mutigen Menschen zu finden, die sich der „Water Only“-Methode verschrieben haben. Ich habe also nur noch Wasser auf meine Haare und Kopfhaut gelassen – sonst nichts. Und was soll ich sagen… Nach einigen Wochen harter Eingewöhnungszeit klappt auch das und die Haare werden allein mit Wasser wunderbar sauber. Wer nicht ganz auf die radikale „Water Only“-Seite wechseln möchte, dem bleiben glücklicherweise noch viele DIY-Rezepte in Sachen Haarpflege. Und genau um die geht es jetzt!
Natürliches Shampoo selbst herstellen
Widmen wir uns erst einmal den zwei beliebtesten Arten des DIY-Shampoos: Die Roggenmehlpaste und die Natronlauge. Beide Zutaten sollten im Drogeriemarkt oder Supermarkt zu finden sein, was das Experiment „natürliche Haarpflege“ einfach gestaltet. Aber auch die Zutaten für Haarmasken und Spülungen dürften in den meisten Drogerie- und Supermärkten zu finden sein. Aber eben nicht im Shampoo-Regal, sondern irgendwo zwischen den Lebensmitteln.
#1 Shampoo: Die Roggenmehlpaste für normales bis fettiges Haar
Um die Roggenmehlpaste herzustellen, benötigst du hochwertiges Roggenmehl. Vielleicht findest du sogar eins in Bio-Qualität, denn es geht uns ja in erster Linie darum ökologischer und natürlicher zu leben. Also sollten wir auch bei der Wahl des Mehls darauf achten möglichst schadstofffreie Produkte auszuwählen. Also her mit dem Bio-Roggenmehl. Für mittellanges Haar benötigst du drei Esslöffel Roggenmehl, die du dann mit sechs Löffeln Wasser zu einer sämigen Paste anrührst. Die Paste trägst du dann auf dein angefeuchtetes Haar auf, massierst die Paste ein und spülst sie dann äußerst gründlich aus. Wer sein Haar extra glänzend mag, der sollte es mit kaltem Wasser abbrausen. Das schließt die Haare und verleiht ihnen einen gesunden Glanz. Bei langen oder kurzen Haaren musst du die Menge an Mehl und Wasser dann dementsprechend anpassen.
#2 Shampoo: Die Natronlauge für jeden Haartyp
Für die Natronlauge benötigst du haushaltsübliches Natron. Davon mischst du zwei Esslöffel mit etwa 250 ml sauberem Wasser. Das Gemisch gibst du dann portionsweise auf dein angefeuchtetes Haar, massierst die Lauge gut ein und wäschst sie dann mit klarem Wasser wieder aus. Auch hier gilt: Kaltes Wasser zum Abschluss lässt die Haare glänzen!
Pflegende Haarspülungen für unterschiedliche Haartypen
#1 Zitronensaft-Haarspülung für fettiges Haar
Fettiges Haar braucht manchmal ein wenig mehr Fürsorge. Besonders gut eigenen sich zur Besänftigung der Kopfhaut – wo schließlich das überschüssige Fett produziert wird – Haarspülungen. Langfristig ist damit zu rechnen, dass durch den Verzicht auf nicht pH-neutrale Shampoos die Haare weniger schnell nachfetten. Das übermäßige Nachfetten der Kopfhaut ist letztendlich eine Antwort auf zu aggressive und austrocknende Shampoos.
Für die natürliche Haarspülung für schnell fettendes Haar benötigst du 250 ml Wasser und zwei Esslöffel frischen Zitronensaft, Apfelessig, Cidre oder Bier. Eine der vier Zutaten mischst du dann mit dem Wasser und massierst die Mischung dann nach dem Einsatz deines natürlichen Shampoos in deine Haare ein. Natürlich möchten deine Haare danach mit klarem Wasser abgebraust werden. Bereits beim Auswaschen wirst du merken, wie gut sich deine Haare anfühlen.
#2 Kräuter-Spülung bei Haarausfall
Die Ursachen für Haarausfall können vielfältig sein. Bei Haarausfall ist es natürlich am Wichtigsten, erst einmal zu schauen, wo die Ursachen dafür liegen. Aber auch bei der Haarpflege kannst du deinen Haaren ein wenig helfen. Dazu nimmst du 50 g Buchsbaumkraut, Wacholderbeeren, Salbei oder Kapuzinerkresse. Diese Zutaten kochst du 15 Minuten zugedeckt auf kleiner Flamme mit 500 ml Wasser. Anschließend gießt du das abgekühlte Kräuterwasser ab und massierst es täglich in deine Kopfhaut ein.
Masken und Kuren für eine besonders intensive Haarpflege
#1 Heilerde-Haarmaske für fettiges Haar
Manchmal darf es ein wenig mehr sein. Dann ist es Zeit für eine Haarmaske aus Heilerde. Dazu vermengst du drei Esslöffel Heilerde mit etwa fünf Esslöffeln Wasser zu einer Paste. Diese trägst du dann auf deine Kopfhaut auf, lässt sie eine Viertelstunde einwirken und wäschst sie dann gründlich wieder aus. Langfristig hilft dir diese Heilerde-Maske dabei, die Fettproduktion in deiner Kopfhaut wieder in Balance zu bringen.
#2 Orangen-Haarkur für normales Haar
Eine Haarkur ist nicht nur Balsam für die Haare, sondern auch für die Seele. Noch schöner, wenn diese Haarkur natürlichen Ursprungs ist. Bei normalem Haar bietet sich eine pflegende Kur aus Orange, Honig und Joghurt an. Für diese fruchtige und belebende Kur mischst du den Saft einer halben Orange mit einem Esslöffel Honig und fünf Esslöffeln Joghurt. Diese Mischung trägst du dann auf dein angefeuchtetes Haar auf und lässt das Ganze 15 Minuten einwirken. Danach wäschst du die Haarkur mit deinem selbstgemachten, natürlichen Shampoo der Wahl aus.
Fazit
Du siehst also: Es gibt zahlreiche einfache, effektive und ökologische Möglichkeiten für die DIY-Haarpflege. Sicherlich gibt es noch viele weitere Arten der natürlichen Haarpflege. Jetzt gilt es also erst einmal, auszuprobieren und die richtige Pflege für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Aber genau dieses Aus- und Rumprobieren bringt eben auch jede Menge Spaß. Und vorab sei schon mal gesagt: Falls du das ein oder andere DIY-Rezept ausprobierst und nicht direkt den gewünschten Erfolg auf deinem Kopf feststellst, dann verzweifle nicht. Deine Haare brauchen möglicherweise sechs Wochen bis sechs Monate, um sich an deine neuen Lieblingspflegeprodukte zu gewöhnen! Und wer weiß, vielleicht kommst du am Ende doch bei der „Water Only“-Methode an.