Stress ist für die wenigsten ein Fremdwort. Ganz gleich ob er auf der Arbeit oder in der Freizeit, mit Freunden oder Familie entsteht, viele von uns tragen ihn unnötig lange mit sich herum. Was oft damit zusammen hängt, ist Zeit – oder Zeitmangel. Wie du dir mehr Zeit im Alltag schaffst und dabei Stress nicht nur abbaust, sondern auch verringerst, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Was ist Stress und wie entsteht er?
Unter Stress versteht man die Beanspruchung und Belastung des Menschen durch innere und äußere Reize. Manchmal kannst Du ihn positiv empfinden, hier aber lernst du, wie du negativen Stress abbauen und verhindern kannst. Negativer Stress ist für dich persönlich unangenehm, vielleicht sogar bedrohlich und du fühlst dich schnell dadurch überfordert.
Mache dir zuerst bewusst, warum oder wodurch du dich gestresst fühlst.
- Zu viel Druck im Beruf?
- Ärger mit Kollegen oder Kunden?
- Ungemütliche Wohnung?
- Soziales Umfeld?
- Zu viele Aufgaben und zu wenig Zeit?
- Forderungen deiner Mitmenschen?
Durch einen oder mehrerer dieser Faktoren kann Stress entstehen.
Verinnerliche dir die folgenden Tipps und du wirst ein neues Lebensgefühl erfahren. In der Familie, aber auch im Freundeskreis und bei der Arbeit wird man deine neue innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu schätzen wissen.
Die 7 goldenen Tipps für weniger Stress
Tipp #1: Strukturen erstellen
Du wirst morgens wach und hast keine Ahnung, wie du den Tag überleben sollst?
Jeder, auch du, hat täglich 24 Stunden zur Verfügung. Versuche, Struktur in deinen Tag zu bringen! Mache dir am Vortag eine “To-do-Liste”. Teile sie ein in Berufliches, Privates und Haushalt. Sortiere deine Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und gib für jede Tätigkeit etwas mehr Zeit ein, als du wahrscheinlich brauchen wirst. Fährst du jeden Morgen zur Arbeit? Stehst du täglich im Stau und kommst “auf den letzten Drücker”? Plane 15 Minuten mehr Zeit ein und beginne deinen Job mit Gelassenheit und einem Lächeln.
Du kommst von der Arbeit und alle belagern dich gleichzeitig?
Jeder wird kurz und herzlich begrüßt, das machst du gerne. Danach nimmst du dir aber zuerst Zeit für dich. Setze dich in deinen Lieblingssessel, trinke dein bevorzugtes Getränk und schließe die Augen. Lasse den Arbeitstag Revue passieren, atme tief durch und freue dich über das, was du heute schon geschafft und erreicht hast. Alles, was noch auf deiner To-do-Liste steht, hat am nächsten Tag Zeit.
Sobald du etwas Energie getankt hast, kannst du dir in alle Ruhe Zeit mit deiner Familie oder für dich selbst gönnen.
Tipp #2: Ernährung verbessern
Keine Zeit für’s Frühstück? Mittags schnell einen Happen vom Imbiss?
Auch eine unregelmäßige oder einseitige Ernährung kann Stress verursachen.
Du kennst deinen Körper selbst am besten und möchtest ihn lange gesund erhalten. Plane also Zeit für deine Mahlzeiten ein – dieser Tipp geht einher mit dem Erstellen von Strukturen aus Tipp #1. Der hektische Kaffee im Stehen und der schnelle Snack beim Autofahren gehören ab sofort der Vergangenheit an. Bereite am Vorabend alles vor: Befülle die Kaffeemaschine oder gieße Wasser in den Teekocher, stelle Tassen und Teller auf den Tisch. Lasse den Wecker ein paar Minuten früher klingeln und genieße dein Frühstück ohne Zeitdruck.
In der Mittagspause packst du deine bunt belegten Brote aus oder wärmst dir dein selbstgekochtes Essen auf. Natürlich musst du nun deine Lieblingspizzeria oder den Imbiss an der Ecke nicht dauerhaft meiden. Ernähre dich möglichst abwechslungsreich und vollwertig. Nimm dir die notwendige Zeit zum Essen und iss bewusst, anstatt es nebenbei zu tun. Plaudere mit Kollegen oder genieße das Alleinsein. Lass deine Gedanken schweifen, tanke neue Energie für die restliche Arbeitszeit.
Vollwertig kochen kannst du (oder dein Partner) nach der Arbeit. Kochen kann Spaß machen, ganz gleich ob du immer wieder neues ausprobierst oder alte Rezepte auffrischst, sodass das Kochen nicht als „Arbeit“ angesehen werden muss. Noch dazu kannst du es mit deiner Familie gemeinsam tun oder dich dabei alleine ganz auf dich konzentrieren.
Iss zeitig und gib deinem Körper Gelegenheit, das Essen zu verdauen. Gehe nicht mit vollem Magen zu Bett. Trinke außerdem ausreichend, am besten Wasser, und meide koffeinhaltige Getränke zu später Stunde.
Tipp #3: Sport treiben
Du hast dank deiner To-do-Liste regelmäßig Zeit für sportliche Aktivität eingeplant. Täglich können 10 – 30 Minuten intensive Tätigkeiten reichen, oder aber alle drei Tage für mindestens 30 Minuten.
Wenn du den ganzen Tag im Büro verbracht hast und dich geistig schlapp fühlst, fällst du dank sportlicher Betätigung nicht mehr stöhnend auf die Couch. Stattdessen suchst du einen Ausgleich zu deiner sitzenden Tätigkeit. Je nach körperlicher Verfassung fährst du zum Beispiel eine Runde Fahrrad, gehst joggen oder besuchst ein Fitnessstudio. Als Tierfreund hast du einen klaren Vorteil: Laufen mit dem geliebten Vierbeiner oder Reiten kann oft leichter fallen.
Du bist keine Sportskanone oder möchtest kein Geld für Fitnessstudios ausgeben? Das muss kein Problem sein, denn es gibt für jeden Fitnessgrad Übungen, die du jederzeit und auch ohne Equipment zuhause machen kannst. Dein Vorteil? Du sparst den Hin- und Rückweg und kannst direkt danach eine entspannende Dusche nehmen.
Dein Körper wird trainiert, während dein Geist entspannen kann. Du musst dich nur aufraffen, den Willen haben und du wirst merken, dass du ausgeglichener und fröhlicher wirst.
Im umgekehrten Fall, wenn du täglich körperlich anspruchsvolle Arbeit verrichtest, regst du abends deinen Geist an und lässt den Körper ruhen. Lies ein Buch, plaudere mit Familie oder Freunden oder genieße ein Bad.
Wichtig ist die Ausgewogenheit von geistiger und körperlicher Beanspruchung. Erwähnt sei hier auch Yoga: es bringt Geist und Körper in Einklang und du kannst es bequem zu Hause ausüben. So baust du auf natürlichem Wege Stress ab.
Tipp #4: Konflikte lösen
Jeder Tag bringt neue Erlebnisse und Konflikte bleiben Niemandem nicht erspart.
Ärger mit dem Chef oder Zwist mit den Kollegen? Uneinigkeit mit dem Partner? Unzufriedene Kinder?
Versuche jeden Tag positiv zu beenden. Nimm dir die Zeit, Unstimmigkeiten möglichst sofort zu klären und probiere dabei sachlich und gelassen zu bleiben. Steigere dich nicht in etwas hinein und werde nicht zu emotional – schon allein dir zuliebe. Versuche dich in deinen Gegenüber hineinzuversetzen und seine Gedanken oder Handlungen zu verstehen.
Trage ungelöste Probleme nicht mit nach Hause. Nimm häusliche Differenzen nicht mit ins Bett. “Friss” Ärger nicht in dich hinein. Erinnere dich an Tipp 3: reagiere dich beim Sport ab und sortiere dabei deine Gedanken.
Tipp #5: “Nein” ist auch eine Antwort
Du hast einen großen Freundeskreis? Jeder bittet dich um Hilfe? Ständig wirst du um Rat gebeten?
Du kannst es nicht allen Menschen recht machen. Wenn du dauernd Zusagen machst und jeden Auftrag annimmst ist es verständlich, dass du dich gestresst fühlst. Schließlich hast du selbst genug zu tun. Natürlich willst du niemandem “vor den Kopf stoßen” - ein “nein” hört wohl keiner gerne. Erkläre deshalb deinen Freunden freundlich, warum du ihre Bitte nicht erfüllen kannst. Mache deutlich, dass auch du Verpflichtungen hast und benutze keine Ausreden oder lahme Entschuldigungen. Mache dir bewusst, dass auch deine Mitmenschen nicht permanent Zeit für dich haben, wenn du Hilfe brauchst.
Tipp #6: Pausen einlegen
Jeden Tag hast du hundert Dinge zu erledigen? Du schaust verzweifelt auf deine Liste noch zu erledigender Dinge?
Lege nach jeder Tätigkeit eine kleine Pause ein. Denke kurz über das Gelingen oder den Erfolg deiner Arbeit nach und ordne deine Gedanken. Recke und strecke deinen Körper oder gehe an die frische Luft. Iss oder trink etwas oder tausch dich mit Jemandem über das aus, was dich beschäftigt.
Pausen dienen der Erholung. Nimm keine Arbeit mit in die Pause oder mit nach Hause!
Versuche Urlaube einzuplanen. Entspanne am Meer, buche eine Städtereise oder genieße die Berge. Wenn du deinen Urlaub zu Hause verbringst, halte dich von jeglicher Arbeit fern. Mache Dinge, die dir Spaß bereiten und nimm dir Zeit für deine Lieblingsaktivitäten, die sonst zu kurz kommen.
Setze dich nicht selbst unter Druck und schaue nicht ständig auf die Uhr. Du bist fleißig und arbeitest gewissenhaft - an der Zeit kannst du nichts verändern. Da du großzügig und mit Toleranzzeiten geplant hast, schaffst du mit Leichtigkeit dein Tagespensum und vermeidest unnötige Hektik und Stress.
Tipp #7: Erholsam schlafen
Nach einem erfüllten Tag gehst du zu Bett. Du kannst nicht einschlafen? Du wälzt dich stundenlang herum?
Überlege zuerst, was du vor dem Zubettgehen zuletzt getan hast.
Einen Kaffee getrunken? Hattest du eine hitzige Diskussion?
Vielleicht hast du schlechte Nachrichten empfangen? Oder hast du dich über den Lärm deiner Nachbarn geärgert?
Viele Dinge lassen sich vermeiden. Unvorhergesehenes musst du hinnehmen. Du lernst aber, dich selbst zu beruhigen. Wenn du kurz vor deiner wohlverdienten Nachtruhe noch unruhig oder genervt bist, findest du keinen erholsamen Schlaf und bist am nächsten Morgen unausgeschlafen - und bereits gestresst.
Nimm dir Zeit, innere Ruhe zu erlangen. Genieße ein (Dusch-) Bad, höre leise Musik oder lies etwas. Ebenso hilfreich kann ein warmes Getränk sein oder ein ruhiges Gespräch mit dem Partner. Versuche außerdem, mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen nicht mehr auf dein Handy zu schauen oder fern zu sehen.
Lege dich bequem hin und atme tief und ruhig. Zähle deine Atemzüge. Konzentriere dich auf nichts anderes und du merkst, wie du entspannst. Versuche an nichts Wichtiges zu denken - du kannst jetzt doch nichts mehr ändern und alles Weitere kann noch eine Nacht warten.
Fazit
Damit ist Stress nun ein Fremdwort für dich?
Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Stress hat sich im Laufe der Zeit aufgebaut, denn von den ersten Anzeichen bis hin zur eigenen Wahrnehmung können Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen. Dementsprechend wird auch der “Heilungsprozess” nicht über Nacht eintreten.
Habe Geduld! Mache dir deine Situation bewusst und überlege, warum du dich gestresst fühlst. Sei willensstark und selbstbewusst. Halte dich an die Tipps und du wirst Erfolge erleben.
Lasse dich nicht von Rückschlägen entmutigen. Kämpfe für dein Glück. Deine Familie und Freunde werden sich über deine Ausgeglichenheit freuen und du blickst wieder fröhlich und gelassen in jeden neuen Tag!