Sie haben den Bestellpreis von 300 erreicht.

Du hast das Bestell-Limit von 15 Artikeln erreicht.

Dein Warenkorb

Dein Warenkorb ist derzeit leer.

Hygge - Herkunft, Definition und Tipps, wie auch du Hygge in dein Leben bringst

Hygge

Wahrscheinlich bist du in schwedischen bzw. skandinavischen Möbelhäusern schon einmal dem Begriff Hygge begegnet. Hygge, das verbinden viele erstmal mit Gemütlichkeit oder auch Wohnlichkeit, und das wiederum passt bestens zum ungemütlichen Herbstwetter, bei dem wir es uns am liebsten bei uns daheim gemütlich machen. Was es dabei nun mit Hygge auf sich hat und wie auch du etwas davon in dein Leben bringen kannst, verraten wir dir in unserem kurzen Ratgeber.

Herkunft

Das Wort „Hygge“ (gesprochen „hügge“) stammt aus dem Dänischen und gehört zu jenen Wörtern, die sich nicht immer genau übersetzen lassen. Am ehesten ließe es sich noch mit „Gemütlichkeit“ beschreiben, umfasst aber auch noch weitere Konnotationen, auf die wir später eingehen werden. Als Verb bedeutet hygge auch so viel wie „sich etwas Gutes tun“, „sich ablenken“, „es sich gemütlich machen“. Das zugehörige Adjektiv lautet „hyggelig“ (gesprochen „hüggeli“) und bedeutet entsprechend „gemütlich“, „geborgen“, „Wohlbefinden verbreitend“. Umgekehrt ist etwas, das „unhyggelig“ ist, für gewöhnlich unangenehm, unbehaglich und nicht erstrebenswert.

Hygge ist nicht nur ein schwer übersetzbarer Begriff, sondern auch Teil eines Lebensgefühls und wird von vielen Dänen als eines der wichtigsten Elemente der dänischen Kultur betrachtet. Hygge beschreibt ein allgemeines Streben nach Behaglichkeit, Intimität und Vertrautheit. Und wer möchte das nicht?

Ob dieser Hang zum Hygge bei allen Dänen gleichermaßen stark ausgeprägt und quasi angeboren ist, sei dahingestellt. Es muss aber doch irgendetwas dran sein. Glaubt man nämlich offiziellen Statistiken, macht sich dieses Lebensgefühl in der dänischen Gesellschaft durchaus allgemein bemerkbar. Zumindest taucht Dänemark immer wieder unter den ersten Plätzen der glücklichsten Nationen der Welt auf, im Weltglücksbericht der Vereinten Nationen sogar direkt auf dem ersten. Die allgemeine Lebenserwartung ist in Dänemark auch sehr hoch, mit eine der höchsten der Welt.

Dänemark dürfte wohl auch eines der wenigen Länder sein, das tatsächlich ein Institut für Glücksforschung besitzt, nämlich das Happiness Research Institute in Kopenhagen.

Dessen offizieller Begründer, Meik Wiking, sieht im Hygge das große Geschenk der Dänen an die Menschheit und hat in seinem 2016 erschienen und in mehrere Sprachen übersetzten Buch erstmals dieses Konzept einer breiteren Öffentlichkeit dargelegt. Er sieht den Ursprung des Hygge in den langen, dunklen Winterabenden des Nordens, in denen die Menschen oft sehr lange auf engem Raum zusammenleben mussten, keine großartigen Möglichkeiten zu Ablenkung hatten, kaum je ein fremdes Gesicht sahen und so aus der Not eine Tugend gemacht hätten, indem sie die Geborgenheit des trauten Heims ganz bewusst kultivierten.

Einen ähnlichen Tenor schlägt auch die Autorin Louisa Thomsen Brits an, eine Kosmopolitin mit teilweise dänischen Wurzeln, die im Lebensgefühl des Hygge ihr kleines Stück Dänemark sieht, das sie überallhin mitnehmen kann.

Was ist Hygge also konkret - und was ist es nicht?

Da der Begriff Hygge nicht zuletzt durch Möbelhäuser u.ä. verbreitet wurde und diesen nicht zuletzt dazu dient, dänische Designerlampen zu verkaufen, ist man leicht dazu geneigt, anzunehmen, bei Hygge handle es sich um einen Luxus, den sich nicht jeder leisten kann. Das stimmt aber so nicht unbedingt. Eine Frage des Geldes ist Hygge nämlich nicht, sondern wie gesagt eher eine Frage des Lebensgefühls.

Eine der bekanntesten produktgewordenen Verkörperungen des Hygge ist zwar die PH-Leuchte von 1958, aber deren Prinzip der indirekten, schwachen Beleuchtung lässt sich durchaus auch anderweitig kopieren. Dazu aber später mehr.

Während Gemütlichkeit durchaus etwas sein kann, das auch in lärmenden Kneipen empfunden werden kann, ist Hygge immer mit einer gewissen Häuslichkeit verbunden. Hygge findet sich nicht auf großen, wilden Partys, sondern eher im kleinen, gemütlichen Kreis, sei es mit der Familie oder ein paar engen Freunden. Die eigenen vier Wände, und seien sie noch so klein, sind der Ort, an dem Hygge stattfindet.

Da Hygge auf die nordischen Winter zurückgeht, ist es auch ein Lebensgefühl, das sich in der kalten Jahreszeit am besten entfaltet. Ein wichtiges Element des Hygge ist nämlich Geborgenheit und Wärme, und die lässt sich naturgemäß besser zelebrieren, wenn es draußen kälter wird. Auch wenn wir hierzulande meist nicht mehr so derartig kalte Winter haben, liefern Herbst und Winter immer noch genug Gelegenheit dazu.

Das kleine Einmaleins des Hygge

Du dürftest nun ungefähr verstanden haben, worum es beim Hygge geht. Häuslichkeit, Wärme, Geborgenheit und indirekte, warme Beleuchtung sind also die wichtigsten Elemente, um die es geht. All das muss wie gesagt gar nicht unbedingt teuer sein, und wir wollen dir nun zeigen, wie das geht.

#1 Optimale Lichtverhältnisse

Eine dänische Designerlampe muss es wie gesagt nicht unbedingt sein. Das einfachste Mittel, um das passende Licht herzustellen, sind Kerzen, und es verwundert daher nicht, dass die meisten Dänen Kerzen als unumgänglich für ein richtiges Hygge erachten und deshalb zu den Nationen Europas gehören, die am meisten von ihnen verbrauchen. Ob es nun spezielle Hygge-Kerzen sind oder Teelichter, bleibt dir überlassen. Achte nur immer darauf, dass sie sich in einem möglichst sicheren Leuchter aus feuerfestem Material befinden, du die Kerzen nicht zu lange unbeaufsichtigt lässt und für den Notfall einen Feuerlöscher im Haus hast. Es wäre schließlich sehr ärgerlich, wenn ein gemütlicher Abend in einer unnötigen Katastrophe endet. Wenn du zu den Glücklichen gehören solltest, die einen Kamin im Haus haben, hast du den ultimativen Hygge-Spender ohnehin schon im Haus, denn er spendet indirektes Licht und Wärme zugleich.

#2 Wohlige Wärme

Das bringt uns zum nächsten Punkt: Wärme ist das zweite, wichtige Element des Hygge, und es gibt viele Wege, diese herzustellen. Bequeme, warme Kleidung wie Schlafanzughosen aus Flanell, dicke Socken, warme Pantoffeln und Strickjacken sind der angesagte Dresscode, für Nostalgiker kann es auch ein Morgenmantel sein. Wenn das nicht ausreicht, sind wärmende Decken, Wärmflaschen und ähnliche Accessoires angesagt. Falls du gerne Gäste einlädst, können einige Gästepantoffeln in Universalgröße auch eine nützliche Anschaffung sein.

Warme Getränke sind ebenfalls ein nützliches Element des Hygge und die empfehlenswerteste Bewirtung. Ob das nun Tee, Kaffee oder ein anderes Heißgetränk ist, ist deinem Geschmack überlassen. Viele Dänen empfinden auch Bier als ein dem Hygge angemessenes Getränk, aber wir würden besser doch zu alkoholfreien Varianten raten, der Gesundheit zuliebe.

#3 Im kleinsten Kreis gemütlich bleiben

Da es beim Hygge darum geht, im engsten, intimsten Kreise zu sein, lautet bei Gästen die Devise: Weniger ist mehr. Eine Einladung zu einem Hygge-Abend kann zwar als eine Art Initiation in den engsten Kreis verstanden werden und wird unter den Dänen oft auch so gehandhabt, aber es ist im Zweifelsfall besser, vielleicht nur den Partner bzw. die Partnerin im Hause zu haben, als wenn du am Ende aus Verlegenheit jemanden einlädst, von dem bzw. der du nicht ganz weißt, was du von ihm oder ihr halten sollst.

Hygge ist wie gesagt etwas, das vor allem in den eigenen vier Wänden stattfindet. Entsprechend sind die idealen Aktivitäten vor allem häuslicher Natur. Das kann das gemeinsame Ansehen eines guten Films sein, ein gemütlicher Plausch bei entspannender Musik, ein gutes Essen, oder besser noch gleich gemeinsames Kochen oder Backen. Dass ein Hygge-Abend im engsten Kreise stattfindet, schließt allerdings auch nicht unbedingt aus, dass nicht auch ein Teil davon im Freien stattfinden kann. Ein gemeinsamer Spaziergang kann sich beispielsweise als sehr guter Auftakt erweisen.

Bonus: Ruhe für dich

Noch eines wollen wir dir mit auf dem Weg geben: stell dein Handy aus bzw. auf lautlos und bitte auch deine eventuellen Gäste darum, das zu tun. Es gibt nämlich wirklich nichts unhyggeligeres, als diese Apparate, die von Natur aus dazu gedacht sind, dich mit der ganzen Welt zu verbinden. Hygge dreht sich schließlich auch nicht zuletzt darum, diese Verbindung einen Moment lang auch mal ruhen zu lassen.

Die Vorteile des Hygge

Das bringt uns auch zum nächsten Punkt, nämlich, was diese dänische Sitte dir persönlich bringen kann. Hygge dreht sich vor allem um eines, das in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit immer bedeutsamer wird. Es geht nämlich um Entschleunigung, darum, die Welt drumherum einfach mal Welt sein zu lassen, und sei es nur für einen Abend.

Hygge ist also in gewisser Weise ein gutes Heilmittel und die Antithese zur FOMO, der Fear of Missing Out, sprich der Angst, irgendetwas zu verpassen, weil man nicht genug unternimmt. Hygge bedeutet, eben bewusst nichts Aufregendes zu unternehmen, und das ist auch gut so. Die Welt verlangt schon genug von dir, immer auf Draht zu sein, gerade von Berufswegen. Wenn du das einmal nicht musst, ist das eigentlich eine Chance, die es sich zu nutzen lohnt.

Außerdem hat Hygge auch einen sehr profanen, aber durchaus handfesten Vorteil. Eine kleine Zusammenkunft in den eigenen vier Wänden ist nämlich tatsächlich um einiges günstiger, als in Kinos, Kneipen und Restaurants auszugehen.

Fazit

Wie du siehst, kann Hygge durchaus auch für uns Nicht-Dänen etwas Interessantes, zumindest Inspirierendes zu bieten haben. Probier‘ es doch einfach mal aus und veranstalte am Wochenende mal einen Hygge-Abend im kleinsten Kreise, anstatt z.B. auszugehen. Ganz bewusst Gemütlichkeit genießen - Du wirst sehen, es lohnt sich!

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor ihrer Veröffentlichung von uns freigegeben werden müssen.